Ziegenhals (Glucholazy)

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Ziegenhals um 1905

Ehemaliger Standort

Mittelkoppe

Głuchołazy (Polen)


Datenblatt


Höhe: 30 m

Kosten: 3.600 Mark

Einweihung: 30.07.1902


Zerstörung Bismarckturm: 18./19.12.1912

Durch Sturmböen zerstört
Der Bismarckturm in Ziegenhals (Głuchołazy)


Vorbemerkungen

Bei diesem Turm handelt es sich um einen von 13 hölzernen Bismarcktürmen, die alle nicht mehr erhalten sind.


Bauplanung und Bauarbeiten

Es gibt zwei verschiedene Versionen zur Geschichte der Türme / des Bismarckturmes auf der Mittelkoppe (542 m über NN), im Südwesten von Ziegenhals.


1. Seit 1885 planten Neisser Pioniere den Bau eines Aussichtsturmes (Hedwigturm oder Bismarckturm) auf der Mittelkoppe (542 m über NN). Es ist nicht bekannt, ob ein Aussichtsturm errichtet worden ist. Von 1893-1899 sammelte die Sektion Ziegenhals des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Vereins Geldmittel zum Bau eines Aussichtsturmes. Der Bismarckturm Ziegenhals wurde letztendlich 1902 erbaut, eventuell unter Mitwirkung des Promenaden-Vereines. Entworfen wurde dieser Turm von Architekt Ernst Spindler aus Ziegenhals. Die Einweihung fand am 30.07.1902 statt.


2. Nach einer anderen Quelle sollen an gleicher Stelle nacheinander mehrere Türme errichtet worden sein. Ein erster hölzerner Aussichtsturm soll bereits im Jahr 1898 zerstört worden sein. Ein im gleichen Jahr neu errichteter Holzturm wurde im Jahr 1902 abgerissen bzw. zu einem Bismarckturm umbenannt. Bei dem hölzernen Turm im Jahr 1902 soll es sich um einen Bismarckturm gehandelt haben.

Die Kosten betrugen 3.600 Mark.


Turmbeschreibung

Der 30 m (nach anderer Quelle 22 m) hohe Aussichtsturm ohne Befeuerungsvorrichtung hatte einen viereckigen Grundriss.

Der mehrgeschossige Holzturm konnte über eine innen verlaufende Treppe bestiegen werden. In halber Höhe wies das Bauwerk einen Umgang auf. Über die Treppe konnte man die Aussichtsplattform auf dem Turmkopf erreichen.


Turmgeschichte

Der Turm wurde in der Nacht vom 18./19.12.1912 von einem Sturm zerstört. Zunächst war geplant, den hölzernen Turm durch ein massives Bauwerk (Bismarckturm) zu ersetzen, dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert.

Im Mai 1992 konnten keine Überreste des Bauwerks am ehemaligen Standort gefunden werden [Seele].


Links (ehemaliger Standort)

Google Maps

Koordinaten und Kartenmaterial
 

Quellen

- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 418/419
- Seele, Sieglinde; Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von ZIEGENHALS / Schlesien
- von Bismarck, Valentin: Bismarck-Feuersäulen u. Türme (unveröffentlichtes Manuskript); Nr. 97a "Bismarck-Turm bei Ziegenhals (in Schlesien)", 1900 - 1915, 1937 (im Archiv der Burschenschaft Alemannia, Bonn)
- Zeitschrift des Bismarck-Bundes: 7. Jahrgang 1909 (Nr. 11/12, S. 185); 11. Jahrgang 1913 (Nr. 1, S. 15)
- Hoffmann, Herbert, Bocholt: Brief an Verfasser vom 06.08.2003

Übersichtskarte ehemaliger Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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