Lauenburg (Lebork)

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg um 1930

Standort

Wilhelmshöhe

Lębork (Polen)


Datenblatt


Höhe: 31 m

Einweihung: 20.04.1913

Foto Bismarckturm Lauenburg Juli 2020

Gaststätte mit Gaskandelaber-Feuer
Der Bismarckturm in Lauenburg (Lębork)


Bauplanung

Der örtliche Verschönerungsverein plante vor 1910, auf der Wilhelmshöhe im Osten der Stadt Lauenburg einen Park anzulegen und diesen zu bepflanzen. Zudem sollte auf dem höchsten Punkt der Stadt Lauenburg, der Wilhelmshöhe, die Wasserversorgung in einem Turmgebäude untergebracht werden, welches gleichzeitig als Aussichtsturm zugänglich sein sollte.

Am 01.04.1910 wurde mit dem Bau der Wasserleitung begonnen. Die Wasserleitung zum Turm erfolgte von den Quellen aus Occalitz (Okalice/Polen), ca. 10 km südöstlich der Stadt Lauenburg.

Entworfen wurde das Bauwerk von Stadtbaumeister Wendel aus Lauenburg. Die Finanzierung des Turmes und die Höhe der Baukosten sind unbekannt.


Bauarbeiten

Der Bismarckturm wurde als Sichtziegelmauerwerk errichtet, das Bauwerk wurde verputzt. Der untere Bereich des Turmes wurde zusätzlich mit Feldsteinen verblendet. Sockel, Treppen und Terrassenanlagen wurden aus Granit gefertigt.

Hinweise auf den ausführende Baumeister und die beteiligten Baufirmen liegen nicht vor.

Die Bauarbeiten des Bismarckturms waren am 20.04.1912 vollendet.


Turmbeschreibung (zur Zeit der Einweihung)

Der 31 m hohe Bismarckturm Lauenburg wurde als Aussichtsturm und Wasserturm mit Befeuerungseinrichtung entworfen.

Das Bauwerk hat einen viereckigen Grundriss von 8,60 m x 8,20 m. Östlich des Gebäudes war ein massiver Flach-Anbau angeschlossen, welcher mit einem massiven Gebäude mit Giebeldach verbunden ist.

Der Turm hat im oberen Teil eine Fassadengliederung, die mit Lisenen und Gesimsen verziert ist.

Der Turm besitzt auf der Südostseite ein angebautes Rundtürmchen mit Ausgang zur Aussichtsplattform auf dem Dach. An den vier Ecken der Plattform waren von der Stadtverwaltung Gaskandelaber für die Befeuerung des Turmes angebracht worden.

Am Turm war auf der Frontseite eine Gaststätte angebaut.


Turmgeschichte

Die Einweihung des Bismarckturmes wurde am 20.04.1913 durchgeführt.

An den Turm war direkt an eine Gaststätte, das „Restaurant Bismarckturm“ (Raumgröße 15,50 m x 3,50 m), angeschlossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bismarckturm weiterhin zur Wasserversorgung genutzt, die Gastronomie wurde eingeschränkt bis in 1960er Jahre  weitergeführt.

Der Wasserturm (Wieża Ciśnień) war Mitte der 1960er Jahre stark sanierungsbedürftig. Das Restaurant (Cafe Parkowa) wurde in den 1970er Jahren abgerissen.

Im Jahr 1989 war das Bauwerk mittels Stacheldraht umzäunt, im Jahr 1992 war der Turm für Besucher verschlossen.

Im Mai 1993 wurde das Bauwerk als Wasserturm genutzt. Das Gaststättengebäude am Turm war abgerissen, die dadurch entstandenen Flächen waren als Terrassen angelegt worden, die mit einfachen Metallgeländern abgegrenzt waren. Die Verzierungsbänder und Lisenen in Höhe des Seitentürmchens waren nicht mehr vorhanden. Die Arkaden waren hell verputzt worden. Der östliche Treppenaufgang war nicht mehr vorhanden.

Im Jahr 2015 wurde durch ein Architekturbüro ein Sanierungskonzept erstellt, bei dem der Turm mit einem runden Glasanbau und einem Observatorium versehen ist.

Letztendlich wurde ein anderes Konzept (Sanierung des Wasserturms mit rechteckigem Glasanbau, verspiegelten Scheiben und Fahrstuhl) gewählt.

Die Bauarbeiten fanden in den Jahren 2019/2020 statt. Das sanierte Bauwerk wurde am 16.10.2020 als Aussichtsturm und Museum feierlich eröffnet.

Im Turm werden nun vom Museum Lebork archäologische Funde der Umgebung gezeigt. Zudem wird die Geschichte des Wasserturmes anhand von Tafeln dokumentiert.


Links

Google Maps

Koordinaten und Kartenmaterial

Wieża Ciśnień

Facebookseite des Turmes (polnisch)


Quellen

- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 243
- Seele, Sieglinde, Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von LAUENBURG/Pommern
 

Fotografe
- Krzysztof Kierek, Polen (Mai 2007)

- Ralph Männchen, Dresden (Oktober 2017)

- Richy Oelke, Kelkheim (Juli 2020)

Übersichtskarte Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Bildergalerie Bismarckturm Lauenburg (Lębork)

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg undatiert

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg 1914

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg 1938

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg 1940

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Lauenburg um 1935

Foto Bismarckturm Lauenburg Mai 2007

Foto Bismarckturm Lauenburg Oktober 2017

Foto Bismarckturm Lauenburg Oktober 2017

Foto Bismarckturm Lauenburg Oktober 2017

Foto Bismarckturm Lauenburg Mai 2007

Foto Bismarckturm Lauenburg Juli 2020

Foto Bismarckturm Lauenburg Juli 2020

Foto Bismarckturm Lauenburg Juli 2020

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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